Ausstellung vom 18.02. – 03.03.2024

Geometrische Abstraktionen – Malerei

Vernissage: Samstag, 17. Februar 2024, 18 Uhr
Einführung: Horst-Theo Frings, Philosoph & Literat

Öffnungszeiten: jeweils samstags & sonntags von 14 –17 Uhr.
Eintritt frei.

 

Seit einigen Jahren arbeitet Barbara Niesen künstlerisch mit dem quadratischen Bildformat. Anfangs war die Hinwendung zum Quadrat eine Bauchentscheidung, weil sie sich im Quadrat wohler fühlt als in jedem anderen Format. Dieses Rechteck mit den vier gleich langen Seiten ist faszinierend und strahlt zugleich eine gewisse Ausgeglichenheit aus.
Das Quadrat ist in den meisten Werkzyklen der im oberbergischen Land wohnenden und arbeitenden Malerin dominierend. In der Ausstellung zeigt sie ausgewählte Werke u.a. aus den Serien „Carrés entrelacés“, „Liniennetze“, „Sencha Flowers“ und „Horizonte“.

Mit dem Werkzyklus „Carrés entrelacés“ hat Barbara Niesen die Stilrichtung des Informel in konkrete Kunst transferiert, indem sie abstrakte Farbstrukturen vorhandener Acrylbilder in gleichmäßige Streifen geschnitten und diese dann miteinander horziontal und vertikal verwoben hat. So erklärt sich der französische Titel der Werkgruppe übersetzt mit „verwobene Quadrate“.
Motivation von Barbara Niesen, sich mit dem Thema „Liniennetze“ zu befassen, ist die Auseinandersetzung mit den Fragen: Was verbindet Menschen? Was bewegt Menschen? Was beeinflusst Lebenslinien? Wie, warum und wo enden Linien? Wie entstehen Liniennetze?

Barbara Niesens Werke zeigen Widersprüche zwischen den Extremen „Begrenzung“ und „Befreiung“ auf. Die von ihr aus Tonpapier geschaffenen Linien können hart abgrenzen und einengen. Mal schmiegt sich eine Linie eng an, mal eröffnet sie neue Wege und Verbindungen. Immer braucht die Linie auch Fläche. Hier sind es polygonale Umrisse von Stadtgebieten.

Bei der Sonderedition für das Rosenhang Museum in Weilburg an der Lahn „Sencha Flowers“ handelt es sich um quadratische Farbraumkörper auf Leinwänden in Anlehnung an Gotthard Graubner, der seinen Bildern durch das Aufspannen synthetischer Watte auf zweidimensionaler Leinwand Plastizität gab. Hier sind es handgenähte, quadratische Beutel, gefüllt mit japanischen Sencha Teeblättern, die sich nach einem aufwändigen Gestaltungsprozess in eine wellenförmig geschwungene, zart strukturierte Oberfläche verwandeln. Eine Dualität und Polarität der Farben entsteht durch quadratisch angeordnete Aufbrüche, in denen sich eingefärbte kugelförmige Objekte befinden, die Blüten mit Fruchtknoten symbolisieren.

„Horizonte“ zeigt Barbara Niesens Serie aus 2017, quadratische Werke mit sichtbaren Linien in der Ferne, an der sich Himmel, Meer und Erdschichten scheinbar berühren.
Mit einer seltenen Sensibilität für Farben, Flächen und Formen hat sie eine Welt geschaffen, in welcher der Betrachter unmittelbar fündig wird — ob dieser nun Freiheit sucht oder Struktur, Harmonie oder inspirierende Spannung. Neben Ordnung und Struktur zeigt sich das pulsierende, aufregende Leben, und das in der Gleichzeitigkeit und Fülle, die das Dasein erst vollständig und im schönsten Sinne vollkommen macht.
„Horizonte“ beschreibt auch Dinge, die dem Menschen geistig erkennbar sind, das Erkennen von Grenzen und Möglichkeiten eigener Handlungsweisen.

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